Online-Beratungsplattform: anonym, datensicher und open source
Mit der Online-Beratungsplattform bietet die Caritas Menschen in Not digitale Zugangsmöglichkeiten für Hilfe und Beratung an.
Beschreibung
Im Jahr 2006 ist die Caritas mit einem ersten Angebot für Online-Beratung an den Start gegangen. Schnell wurde klar, dass das Internet als Ort der Kommunikation genutzt werden muss, aber auch über die Grenzen der physischen Präsenz hinaus neue Beziehungen möglich sind, die die sozialräumlichen Bedingungen ändern und neue Lebenswelten öffnen: Hilfe suchende Menschen müssen dort abgeholt werden, wo sie sich aufhalten und ihren Bedarf äußern – in ihrer Online Community. Seit dem Relaunch in 2019 ist das Informations- und Beratungsangebot der Caritas durch die Online-Beratungsplattform „Beratung & Hilfe“ deshalb weiter ausgebaut und die bestehende Face-to-Face-Beratung vor Ort durch weitere Kommunikationswege und Beratungsformen erweitert worden. Ratsuchenden stehen inzwischen verschiedene Zugangswege zu den Angeboten offen, online wie offline und in Kombination Eine zentrale Herausforderung besteht darin, eine stabile, skalierbare und datensichere Online-Anwendung zu nutzen. Im Mittelpunkt der agilen Software-Entwicklung steht dabei immer der Kontakt zwischen Menschen, das „Medium“ selbst tritt in den Hintergrund. Nutzungsbarrieren für Berater wie Ratsuchende sollen so niedrig wie möglich sein, damit die User Experience weiter verbessert wird. Das digitale Angebot integriert sich so nahtlos in den Beratungsalltag.
Im Juni 2020 wurde der Quellcode der Online-Beratungsplattform über Github als Opensource Software der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Die Veröffentlichung der Arbeitsergebnisse entspricht dem Selbstverständnis der Träger der freien Wohlfahrtspflege als gemeinnützige Akteure und wird der Verantwortung durch die öffentliche Förderung gerecht (public money – public code). Durch die gemeinsame Arbeit an einem (Software)Projekt kann eine gemeinnützig orientierte Opensource-Community entstehen, mit den Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege als ihrem Kern und zum Wohle des Gemeinwesens.
Wirkung
Derzeit sind ca. 1.600 Beratungsstellen mit über 4.600 Berater_innen, die in 22 Themenbereichen (u.a. Schwangerschaft, Sucht, Schulden) beraten, und nahezu 57.000 Ratsuchende auf der Online-Beratungsplattform registriert.

Die Coronakrise hat die Wichtigkeit dieses digitalen Zugangs zu Beratung für die Ratsuchenden noch unterstrichen, da dadurch während des Lockdowns die Beratungen weitergeführt werden konnten. Insgesamt zielt das hinter der Online-Beratungsplattform stehende Konzept auf die Vervielfältigung von Beratungsformaten. Kern des neuen Beratungskonzeptes „Blended Counseling“ ist, eine passgenaue, lebensweltorientierte, medienübergreifende Beratung und Hilfe anzubieten. Es geht nicht um ein „entweder oder“, sondern um „sowohl als auch“ – eine Integration bzw. Verwendung unterschiedlicher Kommunikationskanäle und Beratungsformen – die crossmediale Nutzung und Anwendung durch Ratsuchende und Berater_innen. Speziell konzipierte E-Learningangebote und weitere Innovative Veranstaltungsformate sollen eine kulturelle Veränderung in den Verbänden aktiv anstoßen und die Umsetzung in der Praxis bei diesem Vorhaben unterstützen.
Anwendung

Weitere Links
https://github.com/CaritasDeutschland
https://www.caritas.de/hilfeundberatung/onlineberatung/anleitung
Youtube-Videos zum Thema.
Kontaktdaten
Antje Markfort
Referatsleitung Online-Beratungsplattform
Fachbereich Sozialpolitik und fachliche Innovationen
Deutscher Caritasverband e. V.
Reinhardtstraße 13, 10117 Berlin
Telefon: 030 284447-73
E-Mail: antje.markfort@caritas.de